Das Buch – der Film

JonasDer Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand,
ein skurriler Kriminalroman des schwedischen Journalisten und Autors Jonas Jonasson.

Die Handlung:
Allan Karlsson ist, durch Umstände, im Altersheim gelandet. Während dort die Vorbereitungen für seinen 100. Geburtstag, mit Torte, einer Abordnung der Stadt, “Dekorierte” etc. in vollem Gang sind, beschliesst Allan, dass er da gar keine Lust drauf hat und flieht. In Pantoffeln und mit nur wenig Geld in der Tasche klettert er aus dem Fenster und haut ab. Am Bahnhof von Malmköping kauft er sich eine Busfahrkarte nach Byringe, für eine weitere Fahrt reicht sein Geld nicht. Im Bahnhof trifft er auf einen jungen, unfreundlichen Mann, der ihn bittet auf seinen grossen Rollkoffer auf zu passen während er zur Toilette geht. Inzwischen kommt der Bus und Allan entscheidet sich kurzerhand den Koffer, der, wie später rauskommt, voll Geld ist, einfach mitzunehmen.

So beginnt diese äusserst unterhaltsame, absurde Geschichte. Im Verlauf seiner Flucht trifft Allan auf einen ehemaligen Kioskbesitzer, einen ewigen Studenten und eine junge Frau mit einem Elefanten namens Sonja, die sich alle seiner Reise anschliessen, auch Sonja kommt mit. Gleichzeitig wird Allan gesucht und verfolgt von Kriminellen (denen das Geld im Koffer gehörte), der Polizei und einem Journalisten. Unterwegs gibt es einen Toten (der junge Mann vom Bahnhof wird leider in einer Kühlzelle vergessen) und ein Krimineller verliert bei einem Unfall mit dem Elefanten sein Gedächtniss. Am Ende hat die Polizei, durch den Zusammenlauf witziger Zufälle, doch keinen Fall und die 4 Freunde + Elefant landen auf Bali.

Parallel zu der Geschichte der Reise und Flucht wird Allan’s Lebensgeschichte erzählt, von seiner Geburt bis zu dem Moment, dass die Feier seines 100. Geburtstages im Alterheim bevorsteht. Allan hat schon als kleiner Junge ein besonderes Faible für Sprengstoffe. Das führt dazu, dass er, inzwischen Vollwaise, für einige Jahre in einer psychiatrischen Einrichtung landet. Später wird er Sprengstoffexperte und wird immer wieder zufällig in die wichtigsten politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt. So kämpft er im spanischen Bürgerkrieg, rettet aus Versehen General Franco das Leben, gibt in Amerika den entscheidenden Tipp zur Entwicklung der Atombombe, befreundet sich mit Harry Truman, reist nach China, rettet Mao Zedongs Frau das Leben, trifft auf Winston Churchill, arbeitet mit einem sowjetischen Physiker zusammen, verärgert Stalin, landet in einem Arbeitslager, trifft dort Herbert Einstein, den dümmlichen Halbbruder Albert Einsteins, flieht, wird Spion der CIA, trifft Ronald Reagan…
Mit 80 Jahren kehrt er zurück nach Schweden. Nachdem ein Fuchs seinen Kater tötet, will er aus Rache den Fuchs in die Luft sprengen, allerdings fliegt damit auch sein Häuschen und alles was er besitzt mit in die Luft und so wird Allan mit 99 Jahren in das Altersheim in Malköping eingewiesen … dort wo die Geschichte beginnt.

Eine Geschichte, ebenso genial wie bizarr. Ich habe vor einigen Jahren das Buch gelesen und war begeistert. Eine Art Märchen für Erwachsene. Als ich hörte, dass man das Buch verfilmen will, dachte ich, das ist absolut unmöglich!

Gestern abend habe ich den Film gesehen … und bin so was von begeistert!

Der Film hält sich sehr genau an das Buch, ausser dass ein paar Passagen der Lebensgeschichte weggelassen wurden, aber das stört den Verlauf der Geschichte total nicht. Die Handlung verläuft sehr flott, der Film ist modern geschnitten, die Aufnahmen teilweise einfach nur supersuperschön, die Blickwinkel, z.B. durch eine alte Kamera von Allans Vater, die Farben, die Schauspieler überzeugen allesamt … echt einwandfrei, K L A S S E ! Hach, ich könnte ihn grade nochmal gucken.

Selten, dass mir ein Film genauso gut gefällt wie das Buch. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regeln.

 

Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann
Gesehen auf Video-on-demand, in Originalsprache mit niederländischen Untertiteln 😉

 

 

 

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