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Top

Downtown

Sommerwetter. Das hatten wir die letzten Tage. Und sehr wahrscheinlich hatten wir das vor 2 Jahren im Mai auch, denn sonst wäre ich bestimmt nicht auf die Idee gekommen, mir ein Sommertop zu stricken. Ich hatte damals ein ärmelloses Sommertop, das Top Downtown von Drops Garnstudio, angefangen. Nicht im Originalgarn, sondern mit einem der Aktionsgarne von Drops. Jedes Jahr bietet Drops unter dem Namen Drops Loves You ein Baumwollgarn aus recycelter Baumwolle für kleines Geld an. Die Garne sind immer aus Baumwolle, aber jedes Jahr unterschiedlich dick, in unterschiedlichen Färbungen und, ich weiß nicht, vielleicht auch unterschiedlich gezwirnt. Egal, ich hatte mir damals also einige Knäuel Drops Loves You 6 bestellt und mich total in das Model Downtown verliebt. Die Farben der Drops Loves You 6 sind leicht matt, was einen schönen und immer noch aktuellen “Used Cotton” Effekt bringt.

Voll Begeisterung hatte ich angeschlagen und natürlich keine Maschenprobe gestrickt und natürlich ribbeln müssen. Doch dann lief es ganz gut … bis zu den Armausschnitten. Nach der Anleitung wurden die Armlöcher riesig. Also musste ich messen und rechnen und überlegen … und schon hatte mich die Lust auf das Top verlassen … und vielleicht war das Wetter dann auch schlechter geworden, aber das ist nur ein Vermuten. Auf jeden Fall verschwand das angefangene Sommertop erstmal in irgendeinem Strickkorb und wurde zum WIP (Wip = work in process). Und wie das so ist mit angefangenen Strickprojekten, was einmal stillliegt, das liegt lange still. Zumindest bei mir ist das so. Diese Projekte geraten in Vergessenheit und beim Aufräumen oder wenn ich Wolle für ein anderes – neues – Projekt suche, dann begegnen sie mir immer wieder mal. Das entlockt mir dann einen tiefen Seufzer, ach ja, da war irgendwas mit, da gab es irgendein Problem mit der Anleitung, der Größe oder ähnliches und einen kleinen Pieckser ins Gewissen, Mensch, das sollte ich doch endlich mal fertig machen. Aber, hach, in der Regel kann ich mich da prima drüber hinweg setzen und weiter wühlen nach der Wolle, die ich eigentlich suchte. 😀

In der letzten Zeit ist mir das Downtown Top aber so oft begegnet … und zumindest bis gestern hatten wir absolut sommerliche Temperaturen … dass ich es mir nun doch noch mal vor genommen habe und siehe da … so schwierig war das gar nicht um die Armausschnitte passend zu kriegen. Dazu kam dann noch, dass vorigen Sonntag wieder der Wollmarkt in Kerkrade war und ich zusammen mit 3 Freundinnen einen wunderbaren, gemütlichen Sonntagnachmittag dort verbracht habe. Voller Sonnenschein, superleckeres Eis mit Erdbeeren und Wolle, Wolle, Wolle. Obwohl ich eigentlich ja immer noch ein mir selbst auferlegtes Wollkaufverbot habe, bin ich am Ende des Nachmittags dann sehr glücklich und mal wieder frisch verliebt mit 10 Knäulchen Solo Lino von der Firma Lana Grossa heimgekehrt. 😍 Und wenn man dann so frisch verliebt in ein Model und eine Wolle ist, dann will man natürlich jetzt sofort das neue Projekt anfangen. Habe ich aber nicht … ja, ja, manchmal wundere ich mich über mich selbst. 😉 Nein, ich war total vernünftig und habe erst das Downtown fertig gestrickt! *trommelwirbel* Mit der Motivation das neue Strickstück, ein Sommerpulli aus der Solo Lino, anzufangen, ging das jetzt wirklich Ruck Zuck. Da kann man mal sehen, alles eine Frage der richtigen Motivation.

Und nun ist es also fertig, mein Downtown. Für den Effekt der in einander verschwimmenden Farbübergänge, wird das Top mit doppeltem Faden gestrickt. Das und das Kraus Rechts Gestrick machen es relativ dick. Aber da es reine Baumwolle ist, sehr locker gestrickt und zudem eine legere Passform hat, denke ich – hoffe ich – mal, dass es sich trotzdem auch bei sommerlichen Temperaturen ganz angenehm trägt. Gebraucht habe ich dafür jeweils ca. 3 Knäuel in 4 Farben. Gestrickt wurde mit Nadelstärke 5,5 mm. Nachteil bei Aktionswolle, und sowieso wenn man 2 Jahre braucht für ein ärmelloses Top, ist, dass man die Wolle dann nicht mehr unbedingt nachkaufen kann. Für das Rückenteil habe ich dummerweise relativ viel von dem Gelb aufgebraucht, so dass es nun für das Vorderteil leider etwas knapp war und ich ab der Mitte die Streifen anders verteilen musste. Doof, ja. Aber um jetzt einen Teil des Rückens wieder aufzutrennen … so weit reichte die Motivation dann doch nicht. Darum passen die Streifen in den Seitennähten natürlich nicht mehr genau aufeinander. Den einen stört’s, den andern nicht. Ich weiß noch nicht. Mal schauen. Wenn es mich stört, dann werde ich vielleicht ein dunkelblaues Baumwollband über die Nähte nähen.

Im Moment kann ich mein Downtown Top leider nicht tragen, denn heute ist es hier echt ganz schön kalt. Das Sommerwetter legt eine Pause ein, kommt aber bestimmt bald zurück und bis dahin gebe ich mich ganz meinem neuen Projekt in eisblauem Leinen, übrigens zu 80% auch wieder aus recyceltem Material, hin. Die gewaschene (!) Maschenprobe – hach, manchmal bin ich doch echt so vernünftig – dürfte inzwischen trocken sein. 😉

Doeiiiii,

Marina

Kimono Tee

IMG_1319-001 Für den Monat Juli hat Rapatinchen im Kader der Aktion 12 Letters of Handmade Fashion den Buchstaben D gezogen. Nun passt zu D natürlich alles wo man “Damen” davor setzen kann. Damenhose, Damenjacke, Damenpulli, Damenschal etc. Ziemlich langweilig … und für mich auch ein bisschen sehr damenhaft. 😉 Zunächst war ich jedoch etwas ratlos, denn mein Gehirn war durch das “Damen-” so blockiert, dass mir nichts anderes zum D einfallen wollte, ausser eben Damen-irgendwas. Ausserdem drängte die Zeit, wir fahren Ende der Woche in Urlaub und so kann ich diesen Monat nicht auf dem letzten Drücker am 27. noch schnell schnell meinen Beitrag einreichen. Schon fast befürchtete ich, dass ich diesen Monat nichts zur Aktion würde beitragen können. Nun wäre das natürlich auch kein Drama, aber ich kenne mich, wenn ich einmal aussetze, dann war es das, dann kriege ich einfach die Kurve nicht mehr. Also ein bisschen Selbstdisziplin ist da absolut von Nöten. erwünscht. 😉 Und dann kam mir letzte Nacht dann doch noch eine Idee. Das Kimono Tee von Maria Denmark. Tadaaa. Das Shirt habe ich mir voriges Jahr schon zweimal genäht und ich mag den Schnitt echt gerne. Den Schnitt bekommt man kostenlos wenn man sich für ihren Newsletter anmeldet. Und ich finde, das ist er absolut wert! Der Schnitt ist ebenso einfach wie wie schön. Und oft sind es ja grade die einfachen Dinge, die am schönsten sind.

IMG_1311-002Also das Kimono Tee. D wie Denmark und für den Urlaub kann ich eh noch zwei drei Shirts gebrauchen. Passt! Den Stoff, ein leichter Baumwoll/Viscose-Jersey, habe ich im Mai auf dem Stoffmarkt gekauft. Eigentlich wollte ich daraus ein anderes Shirt nähen, aber dazu reichte der Stoff dann doch nicht. Den Stoff hatte ich schon vorgewaschen, den Schnitt hatte ich eh schon, ich konnte also sofort loslegen. Zack Zack Zack … ja, ausser dass auf dem Stoff Zackenstreifen sind, war es nix mit Zack. Ich habe den Stoff hin und her gezogen, gefaltet, ausgeschüttelt, zurechtgezupft, aber irgendwie liefen die Streifen immer schief. Entnervt habe ich dann irgendwann entschieden, so ist es gut genug und habe zugeschnitten. Sah auch alles ganz gut aus. … bis ich das Shirt fertig hatte. Hm, na ja, das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Aber ich muss mir für das nächste Mal unbedingt merken, in solchen Fällen mir mehr Zeit nehmen, und die Schnittteile verdoppeln, sodass ich nicht am Stoffbruch anlegen brauche. Denn das kann man absolut besser hinkriegen! Den Ausschnitt hab ich auch etwas verknorzt. Ich wollte ihn ein bisschen grösser … dann war er zu breit – örghs – also einen breiteren Streifen zugeschnitten als Blende. Ach ja, wie gesagt, das kann man besser hinkriegen, but now it’s done. Und wenigstens ist der Stoff schön, wer achtet da noch auf schrägverlaufende Streifen und so …

 

Stoff: Stoffmarkt
Schnitt: Kimono Tee von Maria Denmark

Verlinkt zu: Rapatinchen, Me Made Mittwoch