Kapuzenpulli

Ab morgen Irgendwann soll es ja nun wirklich herbstlich werden, Zeit für die Saunaimg_1423-001 und für warme, kuschelige Klamotten, wie zum Beispiel Kapuzenpullis aus Alpenfleece. Ich liebe das! Prinzipiell mag ich ja jede Jahreszeit, aber den Herbst doch irgendwie ganz besonders. Wenn sich alles langsam aber sicher zurück zieht, nach innen kehrt, die Blätter an den Bäumen sich verfärben, Herbststürme, morgens Rauhreif auf Sträuchern und Spinnenweben, raschelendes Laub unter den Füssen … und der Duft! Der Geruch von Erde, Feuchtigkeit und Laubfeuern. Aber gut, ich schweife ab. Denn eigentlich wollte ich euch ja von meinem neuen Nähprojekt erzählen.

img_1428-001Passend zum erwarteten Herbstwetter habe ich mir den Hoody “Lynn”, ein Schnittmuster von Pattydoo genäht. Den Stoff, karierter Alpenfleece, habe ich mir schon voriges Jahr auf dem Stoffmarkt in Kerkrade gekauft. Ein Schnäppchen, da es das letzte Stück auf der Rolle war. Es war einer dieser Spontankäufe, weil es mir gefiel, günstig war, sich grade anbot. Zuhause wusste ich dann nicht, was ich eigentlich damit anfangen sollte. Ich meine, ich bin ja in einer Lebensphase, in der mir eher zu warm als zu kalt ist. Jedes Mal beim Rumräumen in meinem Nähzimmer fiel mir dieser kuschelige Stoff in die Hände und ratlos legte ich ihn wieder auf einen anderen Stapel. – Wollt ihr mal ein Foto meiner Stoffstapel sehen? … Ach nee, besser nicht! –

Als nun Katha von Kathastrophal den Buchstaben “K” für die Aktion 12 Letters of Handemade Fashion zog … hat es doch noch eine ganze Weile gedauert, bis mir der karierte Alpenfleece wieder einfiel. Aber dann ging es ganz schnell – ja wenn ich einmal einen Plan habe, dann flutscht es auch (zumindest solange der Plan aufgeht 😉 ). Ich hatte nur 1,60/1,70 m von dem Stoff, es hiess also ein Schnittmuster zu finden, das mir gefällt, das nicht erheblich mehr Stoff braucht und das mir auch noch passt. Haha. Ausschlaggebend für meine Wahl war dann ein zufälliges Foto eines Hoodys “Lynn” auf Fb. Sofort war mir klar, ich nähe mir einen karierten Kapuzenpulli … für den Herbsturlaub in Zeeland mit meinem lieben Schwesterherz, für herbstliche Hunderunden und für wenn ich zur Therme gehe, da ist es vorallem für den Heimweg besonders angenehm und auch praktisch sich in etwas Warmes, Weiches, Kuscheliges hüllen zu können und dann wird bestimmt auch die Kaputze zum Einsatz kommen (ich bin ansonsten ja nicht so der Kapuzenträger).

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Ich habe mir also den Schnitt Kapuzenpullover “Lynn” bei Ina von Pattydoo gekauft, die Schnittteile auf meinem Stück Stoff so lange hin und her geschoben, bis ich sicher war, das alles drauf passt und dann zugeschnitten. Praktisch bei ihren Schnitten finde ich, dass die Nahtzugabe schon im Schnittmuster enthalten ist, das erspart mir einen Arbeitsgang. Die meisten Nähte habe ich mit mit der Overlock genäht, aber ganz ohne Nähmaschine ging es nicht. Beim Zuschneiden der Kapuze hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich habe darauf geachtet, dass alle Streifen und Karos in der Naht exakt aufeinander treffen – gesehen habe ich das mal hier bei Jenny. Vielen Dank, Jenny! Und wie man sieht, habe ich es ganz gut hingekriegt. Bei den Seitennähten war das auf Grund des knappen Stoffstücks und der schräg verlaufenden Naht nur bedingt möglich.

Ein paar kleine Modifikationen habe ich beim Nähen vorgenommen:
1. Bauchtaschen sind, wenn man nicht grade gertenschlank ist, oft eher unvorteilhaft. Aber ich vergrabe sehr gerne meine Hände darin, ich finde das bequem und auch praktisch. Doch wie gesagt, unvorteilhaft und dann sowieso aus diesem dicken Alpenfleece. Ich sah es schon vor mir, drei dicke lagen Stoff auf meinem Bauch … äh nee, lieber nicht. also habe ich geschummelt gezaubert. Ich habe die Taschen nur ein Mal zugeschnitten, den Tascheneingriff am Vorderteil schmal gesäumt und dann beiderseits nur ein einzelnes Taschenteil von innen aufgenäht. Ich vermute, professionelle Näherinnen, würden das so nicht machen … aber … man kann das so machen 😀 .

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img_1425-0012. Ähnliches gilt für die Kapuze, die ist ja ohnehin schon schön gross und mit dem überlappenden Kragenteil … da kommt viel viel Stoff zusammen. Ausserdem fand ich es schön die kuschelige Innenseite vom Alpenfleece an der Kapuzeninnenseite zu haben. Ich habe die Kapuze also nur einlagig genäht. Die Naht habe ich auf der Innenseite mit einem schmalen Streifen Schrägband versäubert. Und das war die beste Entscheidung ever. Zumindest für mich. Denn so ist die Kaputze sowohl auf dem Rücken als auch auf dem Kopf sehr gut tragbar, alles andere wäre mir zu dick, knubbelig und warm gewesen. Haha … ich hätte ausserdem eh nicht genug Stoff gehabt.

Diesen Pattydoo-Schnitt kann ich wirklich nur empfehlen! Alles passt perfekt zusammen. Die Angaben auf dem Schnitt sind sehr ausführlich. Die Nahtzugaben sind schon im Schnitt enthalten, was ich total praktisch finde. Die Beschreibung der Arbeitsschritte ist deutlich und auch für relative Anfänger geeignet. Zu dem gibt es ja auch immer noch Inas dazu gehörigen Videos im Netz, hier findet ihr das für den Kapuzenpulli “Lynn”, in denen sie genau vormacht, wie was und in welcher Reihenfolge zu tun ist. Ihre nette, frische Art im Film rundet das Ganze positiv ab und macht so richtig Laune zum Nacharbeiten. … und im Preis ist sie einfach unschlagbar. Sehr guter Schnitt mit ausführlicher Arbeitsanleitung plus Anleitungs-Video für kleinen Preis! (Ich preise diesen Schnitt von Pattydoo aus Überzeugung an und nicht, weil mir dadurch irgendein Vorteil, welcher Art auch immer, entsteht!)

Dies ist jetzt schon der neunte Monat der Aktion 12 Letters of Handmade Fashion und ich habe noch keinen einzigen auslassen müssen. Das freut mich total! Denn einerseits bin ich in solchen Dingen nicht sooooo mit Ausdauer gesegnet und andererseits habe ich nun schon 9 Kleidungsstücke für mich selbst hergestellt … es waren sogar etwas mehr, aber nicht alle haben es bislang auf’s Foto geschafft und wurden auch nicht im Kader des Sew Along hergestellt. Von diesem Sew Along geht so eine unglaubliche Stimmulanz aus um mehr Kleidung selbst her zu stellen, das ist total schön und macht riesigen Spaß. Darum vielen, vielen Dank an das liebe Orga-Team rundum Selmin für die Aktion 12 Letters of Handmade Fashion!

So, jetzt verlinke ich meinen Beitrag noch zu Katha, bin gespannt, was den Anderen zum Buchstaben “K” eingefallen ist und freue mich schon auf den Buchstaben vom Oktober!

 

 

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6 Comments

  • Reply Jenny 27 September 2016 at 08:13

    Der Hoodie ist toll geworden – da kannst du dich beim spazieren Gehen toll reinkuscheln. 🙂 Deine Lösung mit der Tasche finde ich toll. Erlaubt ist, was einem gefällt, würde ich sagen. 😉 Toll, dass du so ausdauernd bist bei 12 letters! Jeden Monat etwas zu nähen ist schon eine Herausforderung.

    • Reply Marina 28 September 2016 at 11:45

      Vielen Dank für dein Lob! 🙂

  • Reply 12 Letters of Handmade Fashion - Die Ergebnisse im September {60 tolle Nähprojekte mit K} • kathastrophal 30 September 2016 at 09:01

    […] Karodetails am Dirndl von Luisa Kleid von Katha Kleid-Pulli von Sarah Kuschelpulli von Caroline Kapuzenpulli von Marina Kuschel-Kapuzenpulli von Tanja Kapuzenhoodie in K(C)aramell von Anke Kapuzenjacke von […]

  • Reply Bine 30 September 2016 at 09:55

    Liebe Marina,

    ich habe gerade durch die 12 Letters-Aktion deinen Blog entdeckt – total toll 🙂 Ich bin richtig verliebt in deine Lynn, ich finde die sooo schön! Ursprünglich wollte ich mir auch endlich einen Kapuzenpulli nähen, wusste aber nicht, welcher Schnitt – deine Argumente haben mich überzeugt (v.a. relative Anfänger und so 😉 ). Ich klick mich jetzt mal weiter bei dir durch!

    Liebe Grüße
    Bine

    • Reply Marina 30 September 2016 at 11:08

      Liebe Bine,

      das freut mich total! Dann ich mal gespannt auf deinen Kapuzenpulli. Es ist wirklich nicht schwer und in Ina’s Video ist es ausserdem auch noch mal supergut erklärt. Weisst du denn schon welchen Stoff du nehmen wirst?

      LG
      Marina

  • Reply Stoffmarkt – Ich hab da mal was 3 Oktober 2016 at 18:59

    […] mich seit Tagen darauf gefreut und noch schnell ein paar sehr raumeinnehmende Stofflappen, einen kuscheligen Alpenfleece und einen dicken Wollstoff, vernäht, damit ich auch wieder ordentlich wenigstens etwas Platz in […]

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