Glücksschweinchen

Ich hänge hinterher. So in etwa hatte ich das zwar schon erwartet, aber dass es gleich zu Anfang so schlimm werden würde, hatte ich nicht gedacht. Doch so ist das halt … Zeitmanagement war noch nie meine Stärke. Ich renne immer zum Bus, hechte in letzter Minute in den Zug (was mit zunehmendem Alter immer abenteuerlicher wird), bin immer nur noch grade so pünktlich (ok, meistens genau zu spät ;-)) und nehme mir prinzipiell zu viel vor, plane für 48 Stunden, obwohl auch meine Tage leider nur 24 Stunden haben. War schon immer so, also seit der Pubertät, und so langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass sich das nochmal ändert. Sogar mein Mann reagiert nicht mehr genervt sondern nur noch mit Kopfschütteln. Ach ja, man gönnt sich ja sonst keine Fehler. *gnarf gnarf* CAM00920-001Nein, im Ernst, bitte glaubt mir, niemand ärgert sich mehr über diese Eigenschaft als ich selbst. Ich hasse es, immer auf dem letzten Drücker angehechtelt zu kommen und jedes Mal, wirklich jedes Mal, nehme ich mir vor, dieses Mal bist du pünktlich, ganz bestimmt! Ich weiss nicht warum, ich kriege es einfach nicht hin. Entweder starte ich sowieso schon zu spät, oder es ist noch etwas Zeit und da kann ich ja noch eben schnell dies und dies und dies erledigen. Tja, beim nächsten Blick auf die Uhr … ist es dann wieder … genau … zu spät. *seufz*

So, jetzt aber zum Geldbeutel. In letzter Minute genäht. Also das mit der letzten Minute bezieht sich – ebenso wie das “Hinterherhinken” – natürlich nur auf das Taschenspieler Sew along, weil ansonsten ist es natürlich vollkommen egal, wann man den Geldbeutel näht. Den Stoff hatte ich vorige Woche schon ausgesucht und sicherheitshalber mal gewaschen. Denn so einen Geldbeutel nimmt man ja sehr oft in die Hand und dann ist er vermutlich irgendwann so speckig, dass ich ihn waschen möchte. Da ist es dann schon ganz praktisch, wenn kein Stoff mehr einläuft. Den Schweinchenstoff habe ich von meiner lieben Freundin Gertie zum Geburtstag bekommen und, ehrlich, welches Motiv passt besser zu einem Geldbeutel als fröhlich rennende Spar- bzw. Glücksschweinchen!

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Hier sieht man schön das kleine eingefügte Münzgeldfach.

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Ansicht von oben. Links und rechts die grossen Fächer und dazwischen das kleinere Fach für Münzen. Zwischen den grossen Fächern und dem Münzfach ist ausserdem auf beiden Seiten ein Steckfach für Karten.

Das Nähen verlief nicht ganz so flüssig, wie ich erhofft hatte. Ich hatte die Anleitung vorher schon einmal ganz durchgelesen und auch die Erfahrungen von einigen Näherinnen im Internet gelesen, dachte also, das machste mal eben so. Jo. Gleich zu Anfang durfte der Nahtauftrenner – was wäre ich bloß ohne ihn – zum Einsatz kommen. Und das nicht, weil ich etwa das falsche Teil weggefaltet hatte … sondern weil ich schnell schnell mal eben ganz um die Schablone drumrum genäht haben. Die, die den Geldbeutel auch genäht haben, wissen was ich meine. Also musste ich eine von 4 Seiten gleich wieder auftrennen. Die kleine Innentasche ging dann problemlos, nur würde ich beim zweiten Mal, die Nahtzugaben nicht nur an den Rundungen sondern rundum auf 5 mm zurückschneiden.

Geflucht habe ich allerdings beim Annähen des Reißverschlusses an die Aussenteile. Ich habe das so in der Art, mit den weggebogenen Enden in zwei Richtungen, noch nie gemacht und fand die Erklärungen und Fotos der Anleitung was dies betrifft etwas dürftig. Ich wundere mich, dass ich nichts über Schwierigkeiten hierbei bei Anderen gelesen habe. Aber vielleicht habe ich mich auch nur besonders doof angestellt oder es liegt einfach daran, dass ich so noch nie einen Reißverschluss angenäht habe. Ja … oooooder, weil ich eben mal wieder auf den letzten Drücker noch etwas fertig machen will und dann einfach zu ungeduldig und dadurch schnell gestresst bin. Na, wie auch immer, er ist dran und ist sogar fast symmetrisch. Der Geldbeutel ist, trotz der 3 Lagen Fächer gar nicht mal so dick, das gefällt mir echt gut!IMG_20160323_223044-001

Ich schreibe die ganze Zeit vom Geldbeutel … dabei weiss ich eigentlich noch gar nicht, ob ich ihn nicht eher als Krimskramsbeutel oder so nehme. Aber schön finde ich ihn auf jeden Fall und durch die vielen unterschiedlichen Fächer ist er bestimmt für vieles gut brauchbar.

So, jetzt geht es noch schnell ab damit zu Emma.

 

Stoff:
Schweinchenstoff: Baumwolle-Mischgewebe, Gertie 😉
Karierter Stoff: Baumwolle, Markt
Futter: Baumewolle/Leinen, Ikea.

Schnittmuster: “Geldbeutel”, Taschenspieler 3 von Farbenmix

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